Viskositätsklassen beim Motoröl

Motoröl Verschluss
Mit Viskosität ist die Schmierfähigkeit eines Motoröls gemeint. Die erforderliche Viskosität richtet sich nach der Bauart des Motors. Ist der Ölfilm zu dünn, kann er reißen und keine ausreichende Schmierleistung erbringen. Ein Motorschaden ist die Folge. Ist der Ölfilm zu zäh, dringt er nicht bis in kleinste Bereiche vor.

Klassifiziert wird die Viskosität gemäß der Norm SAE (Society of Automotive Engineers). Diese Viskositätsklassen bestehen bei Motorölen aus einem Wert zwischen 0 und 60 und dem Buchstaben W (für Winter), bei Getriebeölen von 70 bis 250.

Je kleiner der Wert, umso dünnflüssiger das Öl. Bis Anfang der 60er Jahre gab es nur die so genannten Einbereichs-Öle oder „Jahreszeit-Öle“ für Sommer und Winter. Durch Polymer-Zusätze ließen sich die Öle in ihren Schmier-Eigenschaften so stabilisieren, dass sie auch bei unterschiedlichen Temperaturen eine gleichbleibende Schmierleistung erbringen. Seitdem verzichtet man auf den saisonal bedingten Ölwechsel.

Standard-Mehrbereichsöle besitzen die Viskosität von SAE 20W-40 oder 15W-40. Übersetzt bedeutet das: Das Öl entspricht bei Kälte einer Viskosität von 20, bei Hitze dagegen der Viskosität 40. Synthetik-Öle liegen bei 5W-50 und 10W-60, was ein breiteres Viskositätsspektrum abdeckt als rein mineralische Öle.

Die Viskosität definiert übrigens nur die Schmier-Eigenschaften des Öl, nicht die Qualität. Wichtig für die Bildung eines lückenlosen Ölfilms ist der Öldruck. Zu hoher Druck kann Dichtungen beschädigen, zu niedriger Druck Lagerschäden verursachen.

Eine weitere Klassifizierung von Motorölen wird gemäß der API vorgenommen (American Petroleum Institute). Damit werden die Mindestanforderungen an Öle festgelegt, die für Otto- und Dieselmotoren unterschiedlich sind. Öle für Ottomotoren werden mit S, Öle für Dieselmotoren mit C gekennzeichnet. Beigeordnet wird dieser Kennung ein Buchstabe, der die Qualität definiert. Je weiter hinten im Alphabet, umso höher die Qualität. Die höchste Qualität liegt bei API SJ bzw. API CE.

Außerdem wird Motoröl gemäß der ACEA-Spezifikationen klassifiziert (Association des Constructeurs Europeens d’Automobiles). Diese gelten als aktuelle europäische Norm für Motoröle. Man unterscheidet 4 Kategorien: A für Otto-Motoren, B für kleinvolumige Dieselmotoren, C für PKW-Diesel mit Partikelfilter, E für LKW-Diesel.

Welcher Motor welches Öl braucht, steht in der Bedienungsanleitung. Dabei gilt: Wenn in der Anleitung 20W-40 verlangt werden, ist auch ein 20W-50 Öl oder 10W-40 zulässig, aber niemals umgekehrt!

 


 

Die erste Zahl der SAE Angabe gibt an, bis zu welcher Tiefsttemperatur das Öl unter festgelegten Bedingungen (SAE J 300) noch pumpbar ist.

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Sommeröle erhalten nach der SAE J300 eine der Viskositätsklassen 16 (dünnflüssig), 20, 30, 40, 50 oder 60 (sehr dickflüssig). Die zweite Zahl gibt demnach das Fließverhalten in Bezug auf die Referenztemperatur bei 100 °C an, obwohl im Motor höhere Temperaturen auftreten können.

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