Die Wartungsintervalle von Kraftfahrzeugen aller Art werden vom Hersteller aufgrund von Erfahrungen bei der Entwicklung und Erprobung festgelegt. Deren Zeiträume richten sich nach der üblichen Nutzung der Fahrzeuge durch den Kunden und sind in der Vergangenheit meist in festen Intervallen nach Laufleistung oder Zeit vorgegeben worden. Diese konservativen Vorgaben, die eine unterschiedliche Nutzung und Einsatzbedingungen auch unter erschwerten Bedingungen berücksichtigen müssen, haben einige Nachteile. Viele Fahrzeuge, die unter optimalen Einsatzbedingungen laufen (z.B. lange Strecken und wenige Kaltstarts), werden, von der technischen Seite gesehen, zu häufig gewartet und erzeugen damit unnötig hohe Betriebskosten. Das ist auch unter den Aspekten von Ökologie und eines schonenden Einsatzes von Ressourcen als fragwürdig zu bewerten.
Als Antwort wurde das Longlife Konzept entwickelt, darunter versteht man eine nutzungs- oder parameterabhängige Wartungssteuerung bei Kraftfahrzeugen und Maschinen. Der Longlife Service wird durch den Einsatz von Sensoren und der Erfassung wichtiger betriebstechnischer Parameter möglich, deren Auswertung mit Hilfe vorgegebener Kennfelder erfolgt. Die über einen Minirechner verarbeiteten Daten werden dem Fahrer in Form einer anstehenden Wartung über den Bordcomputer anzeigt. Mögliche Kenngrößen zur Bewertung eines Nutzungsprofils sind zum Beispiel Ölstand, Bremsverschleiss, Betriebsstunden, Verbrauch, Geschwindigkeit und Temperaturprofile des Kühlwassers und des Motoröls.
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Ein wichtiges Element des Longlife Konzeptes ist neben der Erfassung verschiedener Betriebsparameter durch den Einsatz entsprechender Sensorik natürlich auch die Verwendung eines Longlife Öls mit entsprechender Herstellerfreigabe. Diese vollsynthetischen Öle verfügen im Gegensatz zu herkömmlichen Schmierstoffen über verschiedene faszinierende Eigenschaften, wie z.B. eine erhöhte Scherfestigkeit der Molekülketten und eine „eingebaute“ Schwebstoffabsorption. Einfach ausgedrückt, wird der sogenannte Ölverschleiss deutlich herabgesetzt. Aber man sollte diese Longlife Öle vorsichtig einsetzen, sie haben ganz besondere Eigenschaften und sollten nicht in Motoren verwendet werden, für die keine Freigabe vorliegt – sonst können sie schädliche Wirkungen zeigen!
Das Longlife Konzept ermöglich somit eine Schonung von Ressourcen und eine Kostenersparnis für den Nutzer. Ein Trend zu wartungsarmen (aber nicht wartungsfreien) Produkten wird damit unterstützt.
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